Cannabis perfekt inhalieren – oder – Wie 3D-Druck Industrie und Wirtschaft revolutioniert
Deutschland steckt mitten in einer Debatte über eine mögliche Legalisierung von Cannabis. Ein Grund, der für eine weitere Entkriminalisierung spricht, ist der Nutzen der Pflanze im medizinischen Bereich. Hier könnte es durch die Entwicklung des 3D-Drucks zum entscheidenden Durchbruch kommen.
Cannabis kann für die Behandlung von Patienten eingesetzt werden. Ein Problem hierbei ist aber die genaue Dosierung der Medikation. Genau dieses Problem möchte der Syqe Inhalator lösen. Das Unternehmen Syqe stammt aus Israel, genauso, wie die Technik, die zur Erstellung des Geräts eingesetzt wird.
Der Inhalator wurde in Israel entwickelt und soll die ideale Dosierung von Cannabis für jeden einzelnen Patienten ermöglichen. Von vielen Ärzten und Experten wird er als eine Revolution im Gesundheitsbereich angesehen, die der Nutzung von Marihuana für medizinische Zwecke weltweit zum Durchbruch verhelfen könnte. Der Inhalator erkennt über Sensoren, welche Dosis für einen Patienten verabreicht werden sollte und kann damit die passende Medikation liefern.
Der Syqe Inhalator – Ein medizinisches Gerät aus dem 3D-Drucker
Nicht nur das Produkt an sich zieht die Aufmerksamkeit auf sich, auch der Herstellungsprozess kann als Fingerzeig für zukünftige Entwicklungen im Bereich Prototyp-Erstellung und Produkt-Kreation gesehen werden. So wurde sowohl der Prototyp des Produkts, als auch eine funktionierende Version mit einem 3D-Drucker erstellt.
Der Grund dafür ist einfach: ein 3D-Drucker ermöglicht es, viel schneller eine funktionierende Version des Inhalators zu erstellen. Da es mit diesem Verfahren einfach möglich ist, unterschiedliche Versionen des Produktes auszudrucken und diese dann zu testen, konnten so schnell Fortschritte in der Produktentwicklung gemacht werden.
Gerade bei einem revolutionären Produkt wie diesem ist es notwendig, unterschiedliche Varianten zu testen. Das ist mit einem 3D-Druck viel schneller möglich als bei der herkömmlichen Variante. Hier kann es Monate dauern, bis ein Prototyp so weiter entwickelt wurde, dass er in Serie produziert werden kann.
3D-Druck als Zukunft in der Medizintechnik
An diesem Beispiel wird deutlich, welchen Einfluss die Entwicklung des 3D-Drucks für die Medizin der Zukunft haben kann. Die neue Technik kommt dabei in vielen Formen zum Einsatz.
So ist es bereits möglich, menschliche Knochen realitätsnah nachzubilden. Dies kann dazu genutzt werden, um beispielsweise eine Operation am Schädel vor dem Eingriff realistisch durchspielen zu können. Auf dem Gebiet des medizinischen 3D-Drucks ist das Unternehmen Stratasys einer der Pioniere. Dieses ist vor allem im Bereich Zahnmedizin tätig, wo bereits unterschiedliche Objekte für den täglichen Einsatz gedruckt werden können.
Stratasys ist jetzt auch für die Erstellung des Inhalators von Syqe zuständig. Durch die Kooperation der beiden Unternehmen war es möglich, ein derartig komplexes Produkt effizient und schnell zu entwickeln.
3D-Druck – Eine Revolution in der Produkterstellung
Der Inhalator von Syqe wird also speziell die Verwendung von Cannabis im medizinischen Bereich verändern. Die 3D-Drucktechnik aber, wie sie von Unternehmen wie Stratasys angeboten wird, kann einen noch viel größeren Einfluss entfalten. Die Anwendung des 3D-Drucks ist nicht auf eine spezifische Branche beschränkt. Stattdessen können damit flächendeckend die Kosten und die Dauer für die Entwicklung von neuen Produkten drastisch reduziert werden. Auch die Erschaffung von Produkten, welche zuvor nur sehr schwer oder gar nicht erstellt werden konnten, wird möglich. Damit steht nicht nur der Medizintechnik, sondern auch vielen weiteren Branchen eine einschneidende Veränderung bevor.