Roundhere – Das soziale Netzwerk für die Umgebung
Das Startup Roundhere aus Berlin ist gerade dabei, ein soziales Netzwerk zu entwickeln, in welchem Nutzer mit ihrer näheren Umgebung kommunizieren können. So ist es möglich, alle Nutzer in einem bestimmten Ort oder auf einem bestimmten Event miteinander zu verbinden.
Das Produkt von Roundhere
Die Auswahl an sozialen Netzwerken auf dem Markt ist für App-Nutzer sehr groß. Auch Roundhere versucht, sich auf diesem Markt zu behaupten. Dabei verfolgt die Plattform den Ansatz, Benutzern vor allem ihre aktuelle Umgebung näher zu bringen. Die genauen Nutzungsmöglichkeiten sind dabei so vielfältig wie die Interessen der User. So kann man sich mit anderen Lesern verabreden oder aber Informationen zu einem bestimmten Ort oder Event teilen. Auch besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen, die sich auf die Umgebung beziehen (zum Beispiel: „Wo ist das nächste mexikanische Restaurant?“). Einen ähnlichen Ansatz verfolgte Twitter zu seiner Gründung.
Auf den ersten Blick könnte man Roundhere für eng verwandt mit der Vielzahl an Dating-Apps auf dem Markt halten, denn auch hier geht es oft darum, Kontakt mit Usern aus der näheren Umgebung zu bekommen. Roundhere ist aber viel breiter einsetzbar. So haben einzelne Events oder Orte eine eigene Nachrichtenleiste, an der alle passenden Informationen gesammelt werden.
Die App richtet sich somit an Nutzer, die Informationen zu ihrer Umgebung erhalten oder weiterverbreiten möchten. So kann man mit Roundhere beispielsweise nach einem Umzug in eine neue Stadt schnell neue Kontakte knüpfen oder aber anderen Usern mit seinem Wissen zum eigenen Stadtteil weiterhelfen.
Das Geschäftsmodell von Roundhere
Die Möglichkeiten, mit sozialen Netzwerken Geld zu verdienen, sind sehr vielfältig. Bei Roundhere verzichtet man allerding auf einige der Möglichkeiten zur Monetarisierung, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen. So werden zum Beispiel keine Nutzerdaten verkauft. Auch wird bei Roundhere keine Werbung von Dritten eingeblendet. Die Anonymität der User wird weiterhin auch dadurch gestärkt, dass es möglich ist, Beiträge anonym zu kommentieren. Hier versucht man also gezielt, dem negativen Image von sozialen Netzwerken, welches bei einigen Usern vor allem durch das Verhalten von Facebook entstanden ist, gezielt entgegenzuwirken. Dies könnte sich als sehr intelligenter Schachzug erweisen, um neue Usergruppen zu gewinnen.
Auf dem Markt der sozialen Netzwerke herrscht natürlich eine große Konkurrenz. Dabei sind in den vergangenen Jahren sehr viele Projekte gescheitert, von denen einige durchaus vielversprechend waren. Ein wichtiger Punkt, um mit sozialen Netzwerken Geld verdienen zu können, ist natürlich eine ausreichend große Nutzerzahl. Ist ein Netzwerk zu sehr in der Nische angesiedelt, kann es sehr schwer werden, ausreichende Nutzerzahlen erreichen zu können, die das Geschäftsmodell dann durch genügend Einnahmen auf gesunde Füße stellen.
Roundhere kann dabei auf einen großen Kreis von potentiellen Nutzern zurückgreifen, die bei einem sozialen Netzwerk eine Fokussierung auf die eigene geographische Umgebung schätzen. Auch ist eine teils deutliche Differenzierung von anderen sozialen Netzwerken gegeben. Die wachsenden Userzahlen sind der Beweis dafür. Damit könnte es tatsächlich gelingen, als Netzwerk zwar in einer bestimmten Nische unterwegs zu sein – eben in dem man den Fokus auf geographische Ort legt – und trotzdem einen großen Pool potentieller Nutzer zu haben.
Die Konkurrenz und das Team von Roundhere
Wie bereits geschrieben, gibt es viel Konkurrenz im Bereich der sozialen Netzwerke, auch wenn der absolute Hype um diese bereits in der Vergangenheit zu liegen scheint. Neue Netzwerke aufzubauen ist dabei nicht unbedingt einfacher geworden. Es besteht stets die Gefahr, dass die gut funktionierenden Features von Platzhirschen wie Facebook kopiert werden können und das eigene Netzwerk damit überflüssig wird. Hier hilft nur, schnell eine möglichst große Anzahl an Nutzern aufzubauen.
Roundhere hat seinen Sitz in Berlin. Es sieht so aus, als ob das junge Unternehmen seine Anstrengungen in Sachen Bekanntheit und Nutzergewinnung ebenfalls auf die deutsche Hauptstadt konzentriert. Hierfür werden gerade beispielsweise studentische Mitarbeiter im Bereich Marketing gesucht, die das Netzwerk in der Zielgruppe bekannter machen. Man arbeitet gerade also daran, die eigenen Nutzerzahlen zu steigern.
Fazit: Roundhere hat eine clevere Idee
Die Idee hinter Roundhere, nämlich ein soziales Netzwerk, welches den Fokus auf geographische Orte legt, ist sehr interessant und auch ein Alleinstellungsmerkmal. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass das Konzept nicht flächendeckend funktioniert, sondern nur in großen Städten wie Berlin oder bei größeren Veranstaltungen. Das ist aber nicht die größte Herausforderung: der Erfolg von Roundhere wird davon abhängen, ob es gelingt, schnell eine ausreichende Anzahl an Usern zu bekommen. Hierfür wird das Startup gerade aktiv in seiner Heimat Berlin. Wenn es gelingt, sich hier zu etablieren, können weitere Ziele in Deutschland und international anvisiert werden. Dabei müssen aber die großen Konkurrenten, wie zum Beispiel Facebook, im Auge behalten werden. Eine Möglichkeit sich auch in Zukunft von diesen absetzen zu können besteht beispielsweise durch den Schutz der privaten Nutzerdaten, den Roundhere anstrebt.